Art des Artikels
Bericht
Initiativen im Porträt
Autor
sarah_daum

Gärtnern in Freiburg

Von der Theorie in die Praxis
Zusammenfassung

Das Projekt „Essbare Stadt“ des Ernährungsrat Freiburg und Region hat es sich u.a. zum Ziel gesetzt, mit der Stadt Freiburg der Bevölkerung Wege zum urbanen Gärtnern und Lebensmittelanbau aufzuweisen und so das städtische Konzept „Gärtnern in Freiburg“ der Stadt Freiburg in die Tat umzusetzen.

Haupt-Inhaltsfeld

Die Vielzahl an Initiativen im Bereich „Urbanes Gärtnern“ in Freiburg, welche sich auf dieser Website sammeln, zeigt es: Viele Freiburger*innen suchen trotz oder gerade wegen ihrer städtischen Wohnsituation die Möglichkeit gärtnerisch aktiv zu werden. Dies bestätigt auch eine Bürgerbefragung aus dem Jahr 2016: Rund ein Viertel der Freiburger Bevölkerung möchte urban gärtnern.

Dies hat der Freiburger Gemeinderat bereits im Jahr 2018 erkannt und das Konzept „Gärtnern in Freiburg“ verabschiedet, welches im Rahmen eines partizipativen Prozesses von Stadtverwaltung und Initiativen entwickelt wurde. Das gesamte Dokument ist hier zu finden. Das Konzept nimmt Bezug auf den Perspektivplan 2030 der Stadt Freiburg, welcher die Bedeutung städtischer Freiräume mit der von Bebauungsflächen gleichstellt und somit Gestaltungsraum für urbanes Gärtnern einplant. Das Konzept „Gärtnern in Freiburg“ umfasst sowohl eine Betrachtung der aktuellen Situation des urbanen Gärtnerns in Freiburg als auch die Formulierung möglicher Entwicklungspfade für die Zukunft.

 

Die Entwicklungspfade beinhalten kurz zusammengefasst:

  • Erhalt und Entwicklung im Bestand:
    Im Fokus steht hier der Erhalt bestehender Kleingartenanlagen, die Umstrukturierung großer Parzellen in kleinere Einheiten, die Begrenzung der Pachtdauer und die Idee von geteilten Gärten und Gartenpatenschaften.

 

  • Neue Kooperationen der Stadt Freiburg: So sollen Mieter*innen- und Gemeinschaftsgärten statt Abstandsflächen entstehen und ungenutzte Flächen nutzbar gemacht werden. Außerdem wird angeregt, vermehrt Urban Farming, z.B. in Kooperation mit Landwirt*innen, in der Stadt oder am Stadtrand zu initiieren.

 

  • Neue Flächenpotenziale: Diese können z.B. durch die Unterstützung bei der Anlage von Dachgärten, aber auch durch die Berücksichtigung bei Neuplanungen erreicht werden. Gleichzeitig wird damit auch der Naturhaushalt aufgewertet.

 

  • Unterstützung und Organisation, Netzwerkförderung: Bürger*innen und Initiativen wird eine weitreichende Unterstützung bei der Organisation und Koordination von urbanem Gärtnern, z.B. in Form eines konkreten Leitfadens „Gärtnern in der Stadt Freiburg“, aber auch bei Kommunikation, Fördermittelaquise und Öffentlichkeitsarbeit in Aussicht gestellt. Auch die aktive Flächensuche wird von der Stadtverwaltung angestrebt.

 

Mit dem Projekt Essbare Stadt wird durch Öffentlichkeitsarbeit aber auch Workshops und konkrete Ansätze bereits aktiv an einigen der in den Entwicklungspfaden aufgezeigten Ansatzpunkte gearbeitet. So bietet diese im Rahmen des Projektes entstandene Onlinepattform „Urbanes Gärtnern Freiburg“ einen Ort der Vernetzung der verschiedenen Initiativen für Aktive und Interessierte sowie eine unterstützende Informationsquelle.

Nun soll darüber hinaus ein weiterer partizipativer Prozess auf den Weg gebracht werden, um die aktive Umsetzung des Konzeptes „Gärtnern in Freiburg“ anzustoßen. In einem ersten Schritt wird Bürger*innen, Vereinen und Initiativen im Rahmen von Zukunftswerkstätten die Möglichkeit gegeben, ihre Bedürfnisse und Potenziale in konkreten Projektansätzen zu formulieren. So kann das bestehende Konzept, welches bisher weitestgehend auf allgemein formulierte Entwicklungspfade mit wenig konkreten und greifbaren Zielen ausgelegt ist, um einen umfassenden Maßnahmenkatalog als Zielsetzung für die nächsten Jahre erweitert werden. Außerdem kann die Bündelung der Anstrengungen der bereits bestehenden Initiativen fokussiert strukturelle Änderungen ermöglichen.

Über allem steht das gemeinsame Ziel, die Ernährungssouveränität der Stadt Freiburg weiterzuentwickeln, Biodiversität zu erhalten und zu fördern, Klimaschutz und Klimaanpassung umzusetzen, Nachbarschaften zu stärken sowie den Menschen in der Stadt einen direkten Bezug zum Lebensmittelanbau und zur Gärtnerei zu ermöglichen.

 

Lasst es uns gemeinsam angehen!

 

Wer sich im Projekt Essbare Stadt einbringen möchte, kann sich melden bei

essbare-stadt [at] ernaehrungsrat-freiburg.de (essbare-stadt[at]ernaehrungsrat-freiburg[dot]de)

 

Autorin: Laura Vecera (Projektgruppe Essbare Stadt Ernährungsrat Freiburg und Region)

Zuletzt geändert
06.12.23, 23:57